Die neuen Regeln der Zusammenarbeit
Viele von Ihnen kennen wahrscheinlich das Modell VUCA, das sich in den letzten Jahren als Grundlage für Managementstrategien etabliert hat. Das Wort VUCA als Akronym steht für volatility (Volatilität), uncertainty (Ungewissheit), complexity (Komplexität) und ambiguity (Ambiguität/Mehrdeutigkeit). Inzwischen gewinnt jedoch BANI (Zerbrechlichkeit, Angst, Nicht- Linearität, Unverständlichkeit) immer mehr an Bedeutung. Aber braucht es wirklich schon wieder ein neues Modell?
Warum VUCA nicht mehr ausreicht
Tatsächlich wurde VUCA schon in den 1980er Jahren entwickelt, um die volatile und komplexe Welt nach dem Kalten Krieg zu beschreiben. Es fokussiert sich auf die Herausforderungen von Unsicherheit und Komplexität und fordert Unternehmen dazu auf, flexibel und agil zu handeln. VUCA bietet Orientierung in einer Welt, die unbeständig und mehrdeutig ist. Als Reaktion darauf sollten Organisationen agile Prozesse einführen und
schnelle Anpassungen ermöglichen. Doch die heutige Realität geht darüber hinaus: Das BANI-Modell stellt fest, dass Systeme nicht nur unbeständig, sondern oft auch zerbrechlich sind. Emotionen wie Angst und Stress
haben an Bedeutung gewonnen, und der Zusammenhang von Ursache und Wirkung ist nicht immer nachvollziehbar.
BANI – Ein neuer Blickwinkel auf die Herausforderungen von heute
Das Modell BANI, das 2020 von dem Zukunftsforscher Jamais Cascio 2020 entwickelt wurde, beschreibt eine Arbeitswelt, in der Unsicherheit und Zerbrechlichkeit wahrnehmbar in den Vordergrund treten. Für Führungskräfte, Teamleiter:innen und Koordinator:innen aber auch für Mitarbeitende wird es entscheidend, ihre emotionale Intelligenz und Resilienz zu stärken. Das bedeutet, neben einer klaren Kommunikation auch Empathie und Flexibilität zu zeigen.
Symptome des BANI-Modells:
Wie das Akronym VUCA beschreibt auch das BANI-Modell die Charakteristika in unserer (Arbeits-)Welt:
1. Brittle (Zerbrechlichkeit) – Systeme brechen schneller zusammen, wenn sie nicht resilient genug sind.
2. Anxious (Angst) – Die emotionale Ebene tritt stärker in den Vordergrund, Mitarbeiter:innen sind oft unsicher und besorgt - Führungskräfte übrigens auch ;-)
3. Non-linear (Nicht-Linearität) – Ereignisse entwickeln sich sprunghaft, oft unerwartet und ohne klare Ursache-Wirkung-Beziehungen.
4. Incomprehensible (Unverständlichkeit) – Entwicklungen und Reaktionen sind oft nicht klar verständlich und erfordern neue Denkansätze.
Was bedeutet das nun für die Arbeit mit den Modellen:
Statt im Detail die Unterschiede von BANI und VUCA herauszuarbeiten, ist es zentral, die wichtigen Schlussfolgerungen abzuleiten und die richtigen Weichen zu stellen. Beide Modelle zeigen symptomhaft die Gegebenheiten und Herausforderungen unserer modernen Arbeitswelt auf. Für die einen scheint BANI schon zutreffender zu sein, für die anderen passt vielleicht VUCA noch. Außerdem wird auch hier Welt nicht von heute auf morgen anders, sondern geht von VUCA in BANI über.
Betrachtet man die Schlussfolgerungen und Handlungsoptionen ergänzen sich diese und bieten wertvolle Möglichkeiten für Organisationen der Zukunft.
Welche Weichenstellungen Sie vornehmen können, zeigen wir Ihnen in unserem nächsten Beitrag. Dadurch steigern Sie auch Ihre Change Fitness und sind auf Veränderungen besser vorbereitet.