Was haben digitale Arbeitsformen und die Förderung zur Ansiedlung von Landärzten gemeinsam?
Home-Office und Digitale Teams haben in diesem Jahr viel Beachtung gefunden – notgedrungen.
Was des einen Freud, ist des anderen Leid. Deshalb gibt es eine Vielzahl an Studien und Studienergebnissen dazu und auf Bundesebene wird über ein Recht auf Homeoffice kontrovers debattiert.
Die einen sind große Fans des Homeoffice, andere sehen darin vor allem eine große Herausforderung: neue Technik; neue, zum Teil noch nicht eingespielte Formen der Zusammenarbeit und neue Anforderungen an die Führungskräfte. Das ist die Innensicht.
In der Beschäftigung mit Fragen rund um die Zusammenarbeit digitaler Teams finde ich einen weiteren Aspekt besonders spannend, den auch ein Forschungs-Projekt der Fraunhofer-Gesellschaft untersucht: Das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) unterstützt und analysiert unter der Überschrift „Digitale Teams“ neue Arbeitsmodelle in ländlichen Regionen.
Digitale Teams ermöglichen Leben im ländlichen Raum und schützen die Umwelt
Diesen Aspekt hatte zumindest ich bisher nicht auf dem Schirm: es geht insbesondere darum, wie die Möglichkeiten der Digitalisierung genutzt werden können, um der Landflucht entgegenzuwirken und ein langes und umweltschädliches Pendeln zum Arbeitsplatz zu reduzieren.
Ganz ehrlich: das finde ich großartig. Neben die im Home-Office-Kontext häufig diskutierte Vereinbarkeit von Beruf und Familie treten damit weitere, aus meiner Perspektive gesellschaftlich wertvolle Vorteile.
Und es sind viele weitere Vorteile denkbar: was ist, wenn sich dadurch weniger Autos durch verstopfte Straßen in den Innenstädten quälen und stattdessen Raum frei wird für neue Fahrradwege? Wenn ich da an meine Heimatstadt Koblenz denke, käme dies einem Wunder gleich.
Ich möchte die Probleme, die mit Home Office und digitalen Teams einhergehen, nicht klein reden. Sie sind da und für sie müssen Lösungen gefunden werden. Mein Anliegen ist es den Blick zu weiten und von der Problem- zur Lösungsfokussierung zu kommen. Dazu leistet das genannte Fraunhofer-Projekt mit Blick auf den ländlichen Raum einen tollen Beitrag.
Ich bin sicher, wenn wir uns den persönlichen und gesellschaftlichen Nutzen digitaler Teams bewusst machen, finden wir auch Wege für die zum Teil noch recht holprige digitale Zusammenarbeit. Dazu bedarf es weiterer neuer technischer Möglichkeiten und einer neuen Organisations- und Teamkultur. Dann gelingt es uns auch auf Distanz kollegiale und gute zwischenmenschliche Verhältnisse aufzubauen, die sowohl uns als Individuen als auch die Organisationen, in denen wir arbeiten, stützen und voranbringen.
Wir alle haben in diesem Jahr dazu bereits viel erreicht
Deshalb bin ich sehr zuversichtlich, dass wir sowohl zur Förderung individueller Freiheiten als auch zur gesellschaftlichen und ökologischen Entwicklung als digitale Teams viel beitragen können.
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